Freitag, 12. August 2016

Baden gehen ... mit Lesebrille

Eine der Sachen, die mich am Altern besonders ungnädig stimmen, sind meine Augen.
Die nachlassende Sehkraft hat durchaus Vorteile.
Als Dame Ü40 habe ich einen eingebauten Weichzeichner, der statt großer Poren, kleiner Falten und vereinzelter grauer Haare einen sehr schönen Teint und dichtes, blondes Haar.
Es ist also eigentlich recht schlau, das Badezimmer nur ohne Brille zu betreten, allerdings gerät das Makeup dann schnell zur Kriegsbemalung.

Was mich im Bad an meinem Alter aber wirklich, wirklich, wirklich stört, ist der Augenblick, wenn ich splitterfasernackt in die Badewanne steige, mich behaglich im Schaum versenke und dann nicht lesen kann, weil meine Brillengläser beschlagen.
So beschlagen, dass ich sie immer wieder trocken reiben muss.
Dagegen hälfen vermutlich nur kalte Bäder, aber wer will das schon?

Oder schön in die Therme gehen ... und dann da nach der Lesebrille wühlen.
Die Brille hat den Charme eines Rollators, was ihre Anziehungskraft auf Männer angeht.
Andererseits hilft die Brille auch oft, sich nach einem längeren Blick dann ganz locker für die Lektüre entscheiden zu können, da die gewisse Ähnlichkeit mit Brad Pitt durch die Brille gesehen schwindet und man nun eher an Karl Dall denken muss.